eEPK vs. BPMN: Welche Modellierungstechnik passt zu deinem Prozessmanagement?
Effiziente Geschäftsprozesse sind der Schlüssel zu stabilen Abläufen, Kundenzufriedenheit und nachhaltigem Wachstum. Um Prozesse sichtbar und verbesserbar zu machen, nutzen Unternehmen Modellierungstechniken wie die (erweiterte) Ereignisgesteuerte Prozesskette (eEPK) oder BPMN (Business Process Model and Notation).
Doch welche Methode passt zu welchem Ziel?
Hier findest du einen klaren Vergleich, der dir die Auswahl erleichtert.
Was ist die eEPK?
Die eEPK (erweiterte Ereignisgesteuerte Prozesskette) ist eine Methode zur Visualisierung und Analyse von Prozessen. Sie bildet Abläufe mit Ereignissen und Funktionen ab und erweitert diese um Organisationseinheiten, Informationsobjekte und Anwendungen.
Typische Einsatzbereiche:
✅ Prozessaufnahme und Dokumentation
✅ Analyse von Abläufen in Workshops
✅ Einsatz in SAP- und ERP-Projekten
Vorteile:
Sehr gut verständlich für Fachbereiche ohne IT-Hintergrund
Einfach in Workshops nutzbar
Direkter Bezug zu Verantwortlichkeiten und Dokumenten
Nachteile:
Keine direkte Unterstützung zur Prozessautomatisierung
Wenig geeignet für Ausnahme- und Nachrichtenflüsse
Weniger international standardisiert
Was ist BPMN?
BPMN (Business Process Model and Notation) ist ein internationaler Standard zur Modellierung von Geschäftsprozessen. Die Methode stellt Prozesse grafisch dar, wobei Ereignisse, Aktivitäten, Gateways und Nachrichtenflüsse genutzt werden, um auch komplexe Abläufe präzise abzubilden.
Typische Einsatzbereiche:
✅ Prozessmodellierung für Workflow- und Automatisierungssysteme
✅ Detaillierte Analyse von End-to-End-Prozessen
✅ Nutzung in digitalen Transformationsprojekten
Vorteile:
International standardisiert (ISO/IEC 19510)
Detaillierte Modellierung auch komplexer Abläufe
Unterstützt Simulation und Prozessautomatisierung
Nachteile:
Komplexere Einarbeitung erforderlich
Bei großen Prozessen kann die Übersicht leiden
Fachbereiche benötigen teils Schulungen
Direkter Vergleich: eEPK vs. BPMN
Kriterium eEPK BPMN
Fokus Prozessaufnahme & Analyse Analyse & Prozessoptimierung
Verständlichkeit leicht verständlich Komplexer (durch die Detailtiefe)
Detailtiefe Mittel, erweiterbar mit ARIS-Methodik Sehr hoch, inkl. Ausnahme- & Nachrichtenflüsse
Standardisierung eher Deutschlandweit genutzt ISO-Standard
Einsatzbereiche ERP-/SAP-Projekte, initiale Prozessaufnahme Workflow-Systeme, digitale Prozessautomatisierung
Verantwortlichkeiten Über Organisationseinheiten abgebildet Direkt über Pools und Lanes abgebildet
Wann solltest du welche Methode nutzen?
✅ eEPK eignet sich, wenn:
du Prozesse transparent aufnehmen und analysieren willst
Mitarbeiter aus Fachbereichen Prozesse ohne Modellierungserfahrung verstehen sollen
du Verantwortlichkeiten und Dokumentenflüsse in ERP-Projekten dokumentieren willst
✅ BPMN eignet sich, wenn:
du Prozesse für Workflow-Systeme und Prozessautomatisierung modellieren möchtest
komplexe Prozesslogiken mit Ausnahmen und Nachrichtenflüssen wichtig sind
dein Unternehmen einen standardisierten, internationalen Ansatz sucht
Fazit: Beide Methoden können sich ergänzen
Du musst dich nicht zwingend für nur eine Methode entscheiden. Viele Organisationen nutzen eEPK für die initiale Prozessaufnahme und BPMN für die detaillierte Modellierung und Automatisierung.
So kombinierst du:
🔹 Transparenz und Verständlichkeit (eEPK) mit
🔹 Detailtiefe und Automatisierungsmöglichkeiten (BPMN)
Damit wird dein Geschäftsprozessmanagement sowohl anwenderfreundlich als auch zukunftssicher.